Rotfrüchtige Zaunrübe
Vorsicht! Die rotfrüchtige Zaunrübe ist giftig!
Die rotfrüchtige Zaunrübe ist eine kletternde Pflanze aus der Familie der Kürbisgewächse, die in Europa und Westasien heimisch ist. Sie hat eine rübenartige Wurzel, die alle Pflanzenteile, besonders die reifen Früchte, giftig macht. Die Blätter sind handförmig fünflappig und rau behaart, die Blüten sind grünlichweiß und zweihäusig getrenntgeschlechtig. Die Beeren sind zunächst grün und färben sich bei der Reife scharlachrot.
Die rotfrüchtige Zaunrübe hat eine lange Geschichte als Heil- und Zauberpflanze. Schon in der Antike wurde sie von Hippokrates, Dioskurides und Plinius erwähnt und für verschiedene Beschwerden wie Rheuma, Gicht, Husten oder Verstopfung verwendet. Allerdings war die Anwendung nicht ungefährlich, da die Pflanze starke Nebenwirkungen wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe oder Atemlähmung hervorrufen konnte. Im Mittelalter galt die Zaunrübe als Hexenpflanze, die vor bösen Geistern schützen oder Liebeszauber bewirken sollte. Auch heute noch wird die Zaunrübe in der Homöopathie als Mittel gegen Entzündungen und Schmerzen eingesetzt, allerdings nur in stark verdünnter Form.
Die rotfrüchtige Zaunrübe ist auch eine wichtige Nahrungsquelle für einige Insektenarten, vor allem für Bienen und Hummeln, die den Nektar der Blüten sammeln. Die Beeren werden von Vögeln gefressen, die die Samen verbreiten. Die Pflanze wächst vor allem an sonnigen bis halbschattigen Standorten wie Hecken, Gebüschen oder Waldrändern. Sie bevorzugt nährstoffreiche, kalkhaltige und mäßig feuchte Böden.